Winter-Wanderung auf den Toten Mann in Ramsau Berchtesgaden

Schönste Aussicht auf den Bankerln neben der Bezoldhütte.  Foto: Sven Müller
Schönste Aussicht auf den Bankerln neben der Bezoldhütte. Foto: Sven Müller

Winterblues, Nebel, Langeweile? Das muss nicht sein: Bei der Winter-Wanderung zum Toten Mann gibt es strahlende Sonne und Glitzerschnee mit besten Ausblicken!

Der ständige Nebel in den Tallagen geht auf's Gemüt – also warum nicht mal eine gemütliche Wanderung ohne Schneeschuhe oder Ski auf den Toten Mann (Ramsau/Berchtesgaden) machen? Es gibt kaum eine schönere Strecke als den Soleleitungsweg, von dem aus der Wanderer nicht nur den Watzmann, sondern auch den Hochkalter und später den Göll fast zum Greifen nah im Blick hat. Die Aussicht ist also super und Sonne satt gibt es auch :-) Übrigens ist die Tour (in etwas abgewandelter Form) auch in meinem Buch, Tour 24.

Wir hatten heute keine Lust, groß Ausrüstung anzulegen und wollten eigentlich nur eine beschauliche Tour mit wenig Höhenmeter, aber bester Aussicht unternehmen. Nichts liegt da näher als der Soleleitungsweg in der Ramsau. Startpunkt ist der Parkplatz Schwarzeck (vom Parkplatz Hirschecklift weiter Richtung Ramsau fahren, dann rechts). Von da geht's rechts ab Richtung Gasthaus Zipfhäusl und Soleleitungsweg. Der läuft eben dahin und ist im Winter immer präpariert, so dass wir natürlich auf viele Wanderer trafen. Uns zog es – im Gegensatz zu den meisten, die es sich auf der Terrasse des Gasthauses Gerstreit gemütlich machten – ganz ans Ende des Weges bis zum Gasthaus Söldenköpfl, das Betriebsruhe hatte.

 

Ruhe am Söldenköpfl

 

So hatten wir dort auch "Ruhe" und die Bergwelt völlig für uns. Außer dem frühlingserwartenden Zwitschern der Vögel war nichts zu hören, und da wir noch keine Lust hatten, umzukehren, machten wir uns spontan noch an den Aufstieg zum Toten Mann. Der Wanderweg war tief verschneit, aber schon durch mehrere andere Fußgänger vor uns bestens gespurt. Die Schneeverhältnisse waren auch gut, so dass wir auch ohne Schneeschuhe nicht eingebrochen sind. Aufpassen sollte man hier allerdings, dass man die Aufstiegsspur der Skibergsteiger nicht zertrampelt!

 

Bei schönstem Sonnenschein und +10 Grad nahmen wir die ca. 600 Höhenmeter in Angriff und konnten uns dabei kaum satt sehen an Watzmann und Co. Ari verstand zwar nicht, warum ich ständig Fotos machen wollte. Wo doch nicht die Aussicht sondern der Weg für den Vierbeiner das Ziel ist, aber er hat dann doch immer geduldig gewartet.

 

Alpenpanorama an der Bezoldhütte

 

Oben angekommen geht es an er Messstation des Bayerischen Lawinenwarndienstes vorbei über eine Kuppe zur Betzoldhütte. Dahinter warten einige Bänke auf den Bergwanderer, den hier - wegen der wenigen Höhenmeter - ein fast "geschenktes" Alpenpanorama erwartet. Traumhaft! Hier lässt es sich bei Brotzeit und Tee super aushalten, aus der Ferne hört man das Lachen der Kinder, die sich an der Rodelbahn Hirscheckblitz erfreuen.

 

Nach unserem spontanen Gipfelsturm mussten wir nach einer halben Stunde Pause allerdings schon wieder los, schließlich machte die Sonne bereits Anstalten, unterzugehen. Über den normalen Wanderweg, der auch eine Rodelbahn ist, wanderten wir, die Sonne im Gesicht, bergab. Plötzlich gab es noch fast einen Zwischenfall: Zwei Rüden stürmten laut bellend vom Gipfel über einen schneebedeckten Hang auf uns zu, wohl um den "Rivalen" aus dem Revier zu vertreiben. Ari ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und wir stellen uns zwischen die Hunde, um eine Rauferei von vornherein zu vermeiden. Auf die Schreie der Besitzer hören wollten die zwei nicht – drehten von uns dennoch ab und folgten unseren Spuren im Schnee zurück.

 

Wir genossen beim Abstieg die herrliche Aussicht Richtung Sonnenuntergang und Hochkalter. Immer wieder wurden wir von Rodlern überholt, die aber immer rechtzeitig vorher gut zu hören waren – alles also kein Problem. Rechtzeitig zur Dämmerung waren wir wieder am Auto.

 

Fazit: Toter Mann –immer empfehlenswert, auch im Winter und besonders unter der Woche, wenn weniger los ist. Wer keine Lust hat, selber Brotzeit mitzunehmen, kann noch einen Abstecher zur Berggasttätte Hirschkaser machen – dort allerdings mit Ski- und Rodelrummel.

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Kommentare: 3
  • #1

    Franzi (Dienstag, 03 März 2015 09:47)

    Sehr, sehr schön! Da bekommt man gleich Lust, das Büro zu verlassen und Bergluft zu schnuppern :-)

    Freu mich auf Euren nächsten Bericht. :-)

    LG Franzi

  • #2

    Lisa u. Claus (Montag, 30 März 2015 11:32)

    Wir sind begeistert von Eurem Bericht und den Fotos der
    Winterwanderung 2015. Super !!!
    Es gibt nichts Schöneres als die Bergwelt.
    Ein Geschenk für Mensch und Tier.
    Wir wünschen Euch noch viele schöne Wanderungen mit Ari.

  • #3

    Sarah & Diego (Freitag, 17 April 2015 10:07)

    WOW - das erste Wort das mir dazu einfiel =)
    Wunderschöne Fotos und ein toller Bericht!

    Liebe Grüße

    Sarah & Diego