Von Italien an Nizza vorbei in die imposante Verdonschlucht: Wunderbare Urlaubstage mit typischer südfranzösischer Kulisse, Stress in Nizza und einer großen Hundeliebe ...
Endlich der Abreisetag! Ari hatte Reisefieber und wollte gar nicht mehr vom Wohnmobil weggehen. Ihm war klar, dass Urlaub geplant ist. Etwas Angst hatten wir noch, dass dem Vierbeiner übel werden könnte, so ein Womo mit Alkoven hat nämlich tatsächlich „Seegang“.
Deshalb hielten wir die erste Etappe mit geplanter Nächtigung in Italien recht kurz: Vier Stunden Fahrt mit Pause nach zwei Stunden. Klappte hervorragend, das Autogeschirr taugte auch beim Zwischenstopp als ganz normales Gassi-Geschirr und Ari fühlte sich ganz wohl
darin.
Mit Spannung erwarteten wir die erste Nacht auf dem Stellplatz: Würde Ari bei jedem Geräusch Laut geben? Im Zelt lässt er durchaus mal „den Beschützer“ raus, aber im Reisemobil blieb er ruhig.
Eine Überraschung gab es beim Frühstück am nächsten Tag mit ziemlich lauten Gästen: Am kleinen Weiher des Stellplatzes sind Gänse und anderes Federvieh heimisch, und genau neben uns bezog das graue Getier Position zum morgendlichen Geschnatter.
Der Sicherheit halber – für Gans und Hund – kam Ari an die extra dafür eingepackte lange Laufleine, die sich auch im weiteren Verlauf des Urlaubs bestens bewährte.
Teure Autobahnen, Stress in Nizza und endlich ein Campingplatz
Am nächsten Tag ging es schon an der Côte d'Azur entlang weiter Richtung Provence. Ziel war ein toll beschriebener Campinglatz in Menton.
Bei den ersten Maustellen mussten wir schlucken, wir verstanden jetzt, warum die gut ausgebauten Autobahnen so leer sind: Frankreich ist ein teures Autobahn-Pflaster!
Leider las ich erst zwei Stunden vor Ankunft eher zufällig im Internet, dass der Campingplatz in Menton seit kurzem für (große) Wohnmobile gesperrt ist – auf der Homepage war das nicht explizit erklärt. Hektisch suchte ich online eine Bleibe für die Nacht und musste so am eigenen Leib erfahren, was routinierte Wohnmobilisten wohl schon lange wissen: Die Côte d'Azur ist kein wirklich gutes Pflaster für große Camper.
Im Wohnmobilreiseführer entdeckte ich einen Campingplatz oberhalb Nizzas, leider verpassten wir die richtige Ausfahrt und es passierte, was wir unbedingt vermeiden wollten: Im Feierabendverkehr direkt durch Nizza zu fahren. Die Nerven lagen blank! Gott sei Dank behielt Fahrer Sven so gut es ging die Ruhe, am Ende schafften wir es auch noch vor dem Dunkelwerden nach Peillon auf den Campingplatz "Camping de la Laune". Als Anfänger hatten wir uns noch nicht getraut, einfach irgendwo auf einem Stellplatz an der Straße über Nacht zu bleiben ...
An der Rezeption wurde englisch gesprochen, was mir zugute kam: Nach dem Trip konnte ich meine Französisch-Kenntnisse nämlich nicht mehr richtig zusammenbasteln :-) Sogar fürs Abendessen und für die Gassirunde gab es super Tipps, wir konnten an einem ausgetrockneten Flussbett Aris Bewegungsdrang freien Lauf lassen - und bekamen in einer kleinen Bar das erste, wirklich leckere französische Essen kredenzt. Die Bedienung hat uns sogar noch ein bisschen französisch beigebracht - ein wirklich toller Abend nach diesem anstregenden Tag!
Über die Route Napoléon zur imposanten Verdonschlucht
Die Reise führte uns von den Autobahnen weg über die beschauliche, aber kurvenreiche Route Napoléon Richtung Verdonschlucht.
Mittlerweile hatten wir uns ans Fahren und Leben im Womo gewöhnt, drei Personen und ein großer Hund mussten schließlich beim Umziehen, Essen und Schlafen auf dem sehr engen Innenraum optimal
verteilt werden. Aris Box auf der Sitzbank war deshalb ganz praktisch, weil der schmale Gang frei bleib.
Der wunderbar grüne und ruhige Campingplatz beim Örtchen La
Palud sur Verdon sollte sich als Glücksgriff herausstellen: Die Rezeptionistin liebt Hunde (wie viele Franzosen, die wir getroffen haben, auch in Restaurants) und konnte uns Tipps für
Wanderungen geben.
Für Ari war dieser Zeltplatz wohl der Höhepunkt der Reise, denn unsere Nachbarn hatten die wunderbare Hündin Juno dabei, in die er sich auf Anhieb verliebte. Wir waren froh darum, den Herbst und die Nachsaison als Reisezeit ausgewählt zu haben, denn unsere Ecke des Campingplatzes war völlig leer, und so hatten die zwei Hunde genügend Platz zum ungestörten Toben.
Von hier aus starteten wir zwei wunderschöne Wanderungen in die imposante und landschaftlich absolut sehenswerte Verdonschlucht, und zwar auf dem Sentier Blanc Martel und dem Fischerweg. Wir waren erstaunt, denn nur auf einem relativ kurzen Stück wurde darum gebeten, den Hund anzuleinen.
Relaxen mit Hund: Traumhafter Badetag am Lac de Sainte-Croix
Nächster Halt war der Campingplatz Les Pins in Les Salles sur Verdon am tiefblauen Stausee „Lac de Sainte-Croix“ – im Sommer eine Touristenhochburg, entsprechend wurden wir empfangen.
Der Rezeptionist offenbarte sich als typischer „Klischee-Franzose“ – übrigens der einzige, dem wir auf der ganzen Reise begegnet sind.
Mich wunderte es bei seiner Art irgendwie nicht, dass ich neben den üblichen Papieren sogar den Hundeimpfpass heraus kramen musste. Dennoch: Der Platz an sich war schön und der See einfach nur sagenhaft, wie ihr auch in der Bildergalerie sehen könnt! Dank der Nachsaison waren auch Hunde am Strand erlaubt und wir verbrachten einen wunderbar sonnigen Badetag.
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ubaTaeCJ (Dienstag, 06 September 2022 13:05)
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ubaTaeCJ (Dienstag, 06 September 2022 15:31)
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ubaTaeCJ (Dienstag, 06 September 2022 15:32)
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ubaTaeCJ (Dienstag, 06 September 2022 17:40)
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