Mit dem Hund auf der Hütte übernachten

Mit dem Hund und auf die Hütte

Der schönste Abschluss einer traumhaften Wanderung wäre eine urige Übernachtung samt Vierbeiner auf der Hütte. Aber das ist mittlerweile unheimlich schwierig geworden.  Ein Erklärungsversuch ...

Das Thema Hund und Hütte wird ziemlich kontrovers diskutiert. Hundebesitzer verstehen nicht, warum ihr Hund auf der Hütte nicht erlaubt ist, und manche Hüttenbesitzer pauschalisieren Vierbeiner zu unsauberen Nervensägen.

Ich selbst hatte schon das Glück, auf tierfreundlichen Hütten im Lager und sogar im Zweibettzimmer übernachten zu dürfen. Allerdings ist das nicht immer möglich. Um ein wenig Licht ins Thema und auch mehr Verständnis auf beiden Seiten zu bringen, habe ich mich im Winter entschlossen, eine Umfrage unter Hüttenwirten zu starten.

Es ging zum einen darum, Hütten vorzustellen, auf denen ein Hund kein Problem ist, und zum anderen, zu erfahren, wo denn die "tierischen" Probleme liegen. Beim Verfassen meines Buches hatte ich dazu schon von der Hüttenreferentin des Alpenvereins einige unverständliche Negativ-Beispiele erfahren: Nasse Hunde, die auf die Filzdecken des Alpenvereins gelegt wurden (auf den Hütten gibt es keine Waschmaschine!), Hunde, die ohne Leine in der Hütten-Küche herum stomerten und Vierbeiner, die mit ihrem nächtlichen Bellen allen Besuchern auf den Wecker gefallen sind.

Fragebogen "Hütte mit Hund" für Hüttenpächter

Ich gestaltete also einen zweiseitigen Fragebogen, der der über Hütten-Newsletter von DAV und OeAV an die Hüttenpächter verteilt wurde. Leider wurde dieser Fragebogen nicht besonders gut angenommen (vor allem von deutschen Hütten) – was für mich auch ein Anzeichen dafür ist, dass das Thema kompliziert ist und viele Hüttenwirte dazu öffentlich gar nichts sagen möchten.

Mehrere Hüttenwirte haben in ihren Antworten allerdings ihre Haltung bzw. ihre Entscheidung "gegen Hund" zusammengefasst. Meist waren es schlechte Erfahrungen mit Hundebesitzern, die mit ihrem unverständlichen Verhalten (z.B.: Füttern aus hütteneigenem Geschirr, Hund auf die Eckbank lassen) und unerzogenen Hunden dafür gesorgt haben, dass keine Hunde mehr auf ihre Hütte dürfen.

 

Ein paar dieser Aussagen, die eigentlich alle Negativ-Punkte der befragten Hüttenwirte beinhalten und anschaulich beschreiben, findet ihr auf meiner Unterseite "Hütte mit Hund".

Liste mit Hütten, auf denen Hunde übernachten dürfen

Mit Hund auf Hütte übernachten
Seltenheit: Gleich eine Gruppe von Hunden im Vorraum einer Berghütte.

Dann gab es erfreulicherweise auch Hüttenbesitzer, die nicht nur eine Übernachtung mit Hund zum Beispiel im Winterraum erlauben, sondern auch in den Zimmern. Manche bieten sogar Extras wie Hundedecken, Hundenäpfe oder Hundefutter an, was bei Weitwanderungen so manchen freuen dürfte.

 

Die Liste der hundefreundlichen Hütten, die ständig erweitert werden soll, findet ihr auch unter dem Menüpunkt "Hütte mit Hund". Auch Almgasthäuser mit Übernachtungsmöglichkeit und Ferienwohnungen haben sich gemeldet.

 

Wenn ihr selbst hundefreundliche Hütten kennt oder Pächter so einer Hütte seid: Bitte eine E-Mail an info@mein-wanderhund.de senden und als Pächter am Besten gleich den Fragebogen downloaden, ausfüllen und mitschicken.

 

So spart man sich auf beiden Seiten die lästigen Anrufe mit der Frage "darf der Hund auf der Hütte auch übernachten"?

Richtiges Verhalten mit Hund auf der Hütte

Eigentlich ist es gar nicht so schwer, sich so auf einer Hütte zu verhalten, dass alle Beteiligten zufrieden sind. Dazu gehören ein paar Verhaltenstipps, die ich hier mal zusammenfassen möchte:

 

  • Vor der Übernachtung unbedingt anrufen und nachfragen, ob der Hund auf der Hütte erlaubt ist
  • Unbedingt angeben, ob ein oder mehrere Hunde kommen, und fragen, wo die Hunde übernachten dürfen. Denn auf manchen Hütten, auf denen die Vierbeiner "erlaubt" sind, werden sie nachts in den Gastraum, in einen Zwinger oder in ein Nebengebäude "verbannt" und müssen dort alleine schlafen. Nicht jeder Hund mag das ...
  • Nasse und dreckige Hunde vor Betreten der Hütte säubern (das Handtuch dazu selber mitnehmen)
  • Hund am Hüttengelände und in der Hütte an die Leine nehmen (ausser es wird mit dem Hüttenwirt anders besprochen)
  • Hundekot aufsammeln und wieder mitnehmen, nicht die vollen Tüten irgendwo deponieren
  • Darauf achten, dass der Hund andere Gäste nicht belästigt, sei es durch schnüffeln, bellen oder anspringen

Wenn wir uns alle daran halten, können wir das Image und die Situation unserer Vierbeiner auf den Hütten vielleicht wieder etwas verbessern!


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Kommentare: 9
  • #1

    Ines (Dienstag, 24 Mai 2016 13:23)

    Hallo liebe Hundebesitzer!
    Eigentlich sollten die oben genannten grundsätzlichen Verhaltensweisen selbstverständlich sein. Auch wir erlauben in unserem Ferienhaus Haustiere und haben bis jetzt nur wenige schlechte Erfahrungen gemacht und dabei gilt: nicht die Größe des Hundes ist das Problem sondern seine Erziehung. Wir lieben unseren Hund, aber blamieren darf er uns nicht. Unsere Zweibeiner sind so lernfähig und haben sogar noch Spaß daran! Also helft alle mit unser Image ins richtige Licht zu rücken.
    Eure Ines

  • #2

    valerie (Montag, 30 Mai 2016 10:40)

    Hallo, wir waren am Wochenende auf der Gotzenalm am Königssee. Hunde waren willkommen, wir haben mit Hund ein 2 Bett Zimmer bekommen. Es gibt einige extra Hunde Zimmer, wenn die voll sind kann man mit seinem Hund im Gastraum übernachten. Das haben auch einige gemacht. Es war wirklich super schön dort! Nur zu empfehlen!

  • #3

    Threm Bettina (Dienstag, 30 Januar 2018 19:13)

    Wo bekommt man Bücher oder Reiseführer wandern mit und auf almhütten.

  • #4

    Andrea - mein-wanderhund (Dienstag, 30 Januar 2018 20:46)

    Hallo Bettina, so einen Reiseführer oder Bücher gibt es meines Wissens nicht.

  • #5

    Roger und Nicole mit Zorro (Dienstag, 18 September 2018 08:10)

    Wir haben in der Schweiz die Erfahrung gemacht, dass die Akzeptanz der Hunde auf Hütten auch von der Art der Touren abhängig ist. Je schwieriger die Tour, je unzugänglicher die Hütte desto weniger Probleme mit dem Hund. In der Skitourensaison ist in der Schweiz in fast jeder Hütte eine Übernachtung mit Hund möglich.
    Viele alpine Hütten in der Schweiz haben in den letzten Jahren ganz bewusst versucht, Wanderer als neue Zielgruppe zu gewinnen. Diese haben im Gegensatz zu den Bergsteigern öfter mal einen Hund dabei, was auch zu mehr Problemen mit diesen führt. Persönlich hatten wir noch nie ernsthafte Probleme auf Hütten. Lästig empfinden wir andere Hüttenbesucher die unseren Hund unaufgefordert kraulen oder gar füttern.
    https://zorro.li/fotos/2013-08-25-30_VAV/images/large/P1040103-2.jpg

  • #6

    Yvonne (Donnerstag, 30 Juni 2022 18:40)

    Hallo, kommen gerade von einer
    5-Tages-Hüttentour mit unserer Labradorhündin aus Osttirol zurück.
    Die Tour ist ein Teil des
    Venediger Höhenwegs-Süd.
    4 Übernachtungen auf folgenden Hütten:

    1. Niljochhütte
    2. Bonn-Matreier Hütte
    3. Eisseehütte
    4. Sajathütte

    Überall war der Hund herzlich willkommen und hat mit uns im Doppelzimmer geschlafen.
    (vorreserviert)

    Liebe Grüße
    Yvonne

  • #7

    ubaTaeCJ (Dienstag, 06 September 2022 15:40)

    1

  • #8

    ubaTaeCJ (Dienstag, 06 September 2022 15:41)

    1

  • #9

    Luontohenki (Dienstag, 26 Dezember 2023 16:27)

    1. Schreit ein Baby in der Nacht auf der Hütte, werden die Eltern oder die Mama bemitleidet oder es heisst, man muss halt durch. Verbot von Babies? No way!
    2. Betreff der Hinterlassenschaften von Hunden möchte man nicht von den Hinterlassenschaften von Damen und Herren Wanderer oder Bergsteiger hinter Felsen am Weg oder Baum reden. Gibt es hier ein Verbot von Mensch? Ach wo den. Die Gams macht auch ihre kleine Bobbels in die Landschaft. Kackt der Hund irgendwo im Hang ist das Geschrei aber gross. Natürlich, denn nur Hundekacke stinkt und ist für die Gesundheit wenn im Schnee oder nahe Gewässer gefährlich.
    Meine Empfehlung, die eigenen Hinterlassenschaften doch bitte auch mitzunehmen, wird mit einem sarkastischen Lächeln und Ignoranz oder „Na hören Sie mal! Wie stellen Sie sich das vor?“ quittiert. Ganz einfach: Hundesack für grosse Hunde und die eigene Kacke bitte mitnehmen. Stinkt zwar hinten am Sack, aber dann weiss man was man in der Landschaft absondert.

    Kurz: Der Mensch sieht sich selber noch als Krone der Schöpfung, der alles erlaubt ist, dessen Hinterlassenschaften - im Gegensatz zur der der Hunde - unsichtbar sind, der Natur nur gutes tun und eine Bereicherung der Berg- und Duftlandschaft darstellen. Einer der grössten Hypokrisien.