Spontanausflug in eine Klamm gefällig? Mit glasklaren Gumpen und wildromantischen Steigen bietet sich die Aschauer Klamm bei Oberjettenberg an!
Zugegeben, sie gehört nicht unbedingt zu den bekanntesten Klammen im Berchtesgadener Land: Die Almbachklamm oder die Wimbachklamm sind da schon geläufiger. Gerade deshalb ist ein Besuch in der Aschauer Klamm etwas Besonderes: Zum einen, weil er nichts kostet, zum anderen, weil diese Klamm bei weitem nicht so viel besucht ist, wie die vorher genannten.
Kühle Abfrischung für Zwei- und Vierbeiner
So machte ich mich mit Ari nach einem frühen Termin vormittags in die Aschauer Klamm auf, um der Mittagshitze schon im Vorfeld zu entrinnen.
Ich startete die Tour an einem Wendekreis nach der Kaserne. Zügig geht es von hier ein Stück auf einer schmalen Straße entlang Richtung Oberjettenberg. Der Wanderweg, der immer sehr gut beschildert ist, führt links von der Straße weg in den Wald, später über einen schmalen Steig in Serpentinen hinab und dann immer am Bach entlang.
Ari – der ja kein Problem mit den vielen Holz- und Gitterrostbrücken in der Klamm hat – fand es super, dass er sich immer wieder erfrischen konnte und entdeckte dann auch die ideale Hundebadewanne: Eine Gumpe, in die ein kleiner Wasserfall herunter plätscherte.
Hohe Brücken ohne Geländer sorgen für Spannnung
Die Strömung drückte erst man jeden Ball oder Ast unter Wasser, so dass es für meine – inzwischen ziemlich nasse – Fellnase immer wieder überraschend war, wo das Bringsel auftauchte ... Kurz: Wir hatten enorm viel Spaß in dem klaren, grün schimmernden Fluten.
Nach dem Hundebad gingen wir noch weiter bis zur Aschauer Klause. Hier wurde über Jahrhunderte hinweg das Wasser des Aschauer Baches gestaut, um damit Holz für die Saline Bad Reichenhall hinunter zu schwemmen.
Am Wegesrand gibt es die unterschiedlichsten Pflanzen zu entdecken, die gesamte Klamm gilt als Biosphärenreservat und als sehr artenreich. Kein Wunder, also, dass eine Blindschleiche und viele Schmetterlinge unseren Weg kreuzten. Im übrigen wird deshalb auch auf eine Leinenpflicht hingewiesen, die ich – allein unterwegs – mehrfach ignorieren "musste", um Fotos von Ari machen zu können.
An der Klause ist ein schöner, schattiger Picknickplatz aufgebaut, den wir aber links liegen liessen – uns lockte der Biergarten Haiderhof am anderen Ende der Klamm. Wer mag, kann von der Klause über eine Schleife (beschildert) abseits der Klamm zurück zum Ausgangspunkt wandern, ich wollte aber auch noch einen Eindruck in die andere Richtung gehend von der Aschauer Klamm bekommen.
Mein Vierbeiner und ich wanderten also zurück bis zu dem Abzweig, von dem wir vorher vom Parkplatz kamen und von dort noch etwa 20 Minuten an der Klamm weiter bis zum Gasthaus Haiderhof. Hier gibt es selbstgemachte Brotzeiten und Mixgetränke aus zum Teil selbst gepressten Säften - lecker!
Nach der Pause, die Ari im Schatten schlafend verbrachte, folgten wir dem Wegweiser hinter dem Haus an der Klamm Richtung Oberjettenberg. Der schmale Steig durch schattigen Wald führt hier steil bergauf, um dann auf einem Waldweg eben dahin bis zum Weiler Oberjettenberg zu führen. Auf einer Kuppe präsentiert sich die Reiteralpe in voller Pracht und wir erkennen weiter unten, die Straße entlang, den Abzweig, den wir am morgen genommen haben.
Tipps für die Wanderung in die Aschauer Klamm mit Hund:
Allgemeine Hinweise:
Länge der Tour: 9 km
Höhenmeter: 440 Hm
Dauer (durchschnittlich): 2,5 h
Bewertung: Mensch: rot, ein paar Stellen rutschig, abgespeckter Felsen, schmal, mit Drahtseil versichert; teils alpin; Trittsicherheit obligatorisch
Parkplatz: Wendekreis hinter der Kaserne Richtung Oberjettenberg
Anfahrt: von Inzell oder Bad Reichenhall Richtung Ramsau, nach Schneizlreuth dem Wegweiser rechts Richtung Oberjettenberg folgen, rechts an der Kaserne vorbei fahren. (GPS: N47 40.186 E12 47.855)
Einkehr: Gemütliches Gasthaus Haiderhof
Strecke: Parkplatz - Aschauer Klamm - Aschauer Klause - Aschauer Klamm - Gasthaus Haiderhof - Oberjettenberg - Parkplatz
Hundespezifische Hinweise:
Bewertung: Hund: rot wegen vieler Gitterrostbrücken- und Holzbrücken, die teils kein Geländer haben; mehrere Stellen sehr schmal an ausgesetztem Gelände
Wasser:
• in der gesamten Klamm
• am tierfreundlichen Gasthaus
Tipps:
• unbedingt ein schwimmendes Spielzeug mitnehmen - es gibt mehrere schöne Stellen, um mit den Hunden ins Wasser zu gehen
• vormittags ist es in der Klamm im Sommer nicht ganz so drückend
"Hotspots" für Hunde:
• viele Holz- und Gitterrostbrücken; Davon nur eine mit beidseitigem Geländer und sogar glatten Platten über dem Gitterost - für ein angenehmeres Auftreten der Hundepfoten ;-)
• in der Klamm ausgeschilderte Leinenpflicht wegen Naturschutzgebiet
• wegen freilaufenden Tieren wird auch rund um das Gasthaus Haiderhof darum gebeten, Hunde an die Leine zu nehmen
Kommentar schreiben
Rita mit Bonny (Donnerstag, 20 August 2020 17:36)
Diese Tour ist sehr schön und gut beschrieben. Jedoch sollte vllt. erwähnt werden, dass an manchen Stellen absolute Trittsicherheit notwendig ist, für Hund und Mensch. War froh meinen jungen Hund am Wandergeschirr gehabt zu haben! Der Rückweg über den Forstweg ist auch schön! Und auch dort gibt es öfters Wasser.
ubaTaeCJ (Dienstag, 06 September 2022 15:48)
1
ubaTaeCJ (Dienstag, 06 September 2022 15:51)
1