Überraschungen gab es auf der Wanderung zur Arlhöhe im Maltatal genug: Eine Kreuzotter, Murmeltiere und ein Gipfel ohne das übliche Kreuz ...
Leider täglich grüßt die Gewittergefahr bei unserem Urlaub im Maltatal. Auch heute entscheiden wir uns deshalb für eine Halbtageswanderung auf die Arlhöhe – wir wollten auf Nummer sicher gehen :-)
Erstmal führt diese Wanderung vom Parkplatz nach der riesigen Staumauer am Stausee entlang – der laut Hüttenwirtin übrigens schon viel Wasser hat – anscheinend ist sonst um diese Jahreszeit der Wasserspiegel noch viel niedriger. Auf der Forststraße führt der aussichtsreiche Weg bis zu einem Mahnmal für die Toten des Staudammbaus. 20 Namen haben wir auf den Gedenktafeln gelesen – Wahnsinn, oder?
Aber kurz vor dem Mahnmal erlebten wir unseren ganz persönlichen Wahnsinn: eine kapitale Kreuzotter "kreuzte" unseren Weg, direkt auf der Forststraße. Gott sei Dank hatte Ari sie nicht gesehen, und sie verharrte auch sofort, als sie uns bemerkte. Schnell ein Foto machen und ab durch die Mitte. Hoffend, dass uns nicht noch eine Schlange am Hang begegnet ...
Spannung für den Hund: Hoch zu den Murmeltieren wandern
Am Mahnmahl geht es rechts ab, einen steilen, schmalen Bergpfad nach oben. Nochmal rechts weg ginge es zum idyllisch gelegenen Jägerstüberl, wir steigen aber gleich weiter, den Steig entlang, nach oben. Immer wieder geht es in engen Windungen hoch. Schon von Weitem hören wir die durchdringenden Pfiffe der Murmeltiere, die ab den ersten Felsbrocken, die nun unseren Weg säumen, ihre Heimat haben.
Schließlich sehen wir auch einige Murmeltiere, Ari hört und riecht sie, er ist ganz aufgeregt und hebt immer wieder die schnuppernde Nase, um ja keinen Geruch zu verpassen. Jetzt ändert sich die Umgebung: Immer größer werden die Felsbrocken am Weg, wir müssen inzwischen auf Felsbrocken balancieren und Ari muss aufpassen, dass er seine Füße nicht zwischen die großen Felsen bringt.
Schließlich erreichen wir die Arlscharte, die in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern liegt – das sagt uns jedenfalls ein Hinweisschild. Leider ist am Gipfelkreuz die Box fürs Gipfelbuch leer. Hinter der Scharte liegt der kleine Arlsee, da aber die Wolken jetzt schon zunehmen, beeilen wir uns weiter auf dem Weg zur Arlhöhe.
Über großflächge Blockschuttfelder zur großartigen Aussicht
Wir wandern über Felstreppen weiter bergauf, plötzlich wird das Gelände wieder lieblicher, grüner – Gebirgsgras übernimmt wieder die Oberhand auf dem weitläufigen Kamm, über den der gut markierte Weg zum Gipfel - eigentlich ein "Buckel", die Arlhöhe, führt. Nebenan grast eine ganze Herde Schafe, die sich aber in der Entfernung ganz unbeeindruckt von uns zeigen.
Statt eines Gipfelkreuzes findet man hier eine Übersicht der umliegenden Gipfel und eine perfekt gelegene Rastbank mit weitem Blick auf den Stausee, das Kleinelendtal und den gegenüber liegenden Gletscher.
Wenn es windig ist, kann man sich in einen gemauerten Schutzwall kuscheln. Wir hatten den gesamten Gipfelbereich für uns und besonders viel Glück, weil die Wolken aufrissen und wir für kurze Zeit sogar blauen Himmel hatten. Eine halbe Stunde später drückten aber dunkle Wolken nach, so dass wir uns schnell an den Abstieg machten – und pünktlich zu Regenbeginn an unserem Wohnmobil ankamen.
Tipps für die Wanderung mit Hund: Arlhöhe
Allgemeine Hinweise:
Länge der Tour: ca 8 km
Höhenmeter: 620 Hm
Dauer (durchschnittlich): 3,5 bis 4 h
Bewertung: Mensch: blau bis rot (wegen Blockschuttfeldern)
Parkplatz: Wanderparkplatz am Kölnbreinstüberl
Koordinaten: 47°05'01.0"N 13°20'50.3"E
Anfahrt: Von Salzburg: Von der Tauernautobahn A 10, Ausfahrt Gmünd auf der Bundesstraße bis Malta. Über die knapp 15 km lange Malta Hochalmstraße (Mautstraße, 18,50 € in 2016), oben nach dem Hotel weiter auf Parkplatz beim Kölnbreinstüberl
Einkehr: Kölnbreinstüberl, Restaurant & Berghotel Malta
Strecke: Parkplatz - Forststraße - Gedenkstätte - Jägersteig - Arlscharte - Arlhöhe - Arlscharte - Jägersteig - Forststraße -Parkplatz
Hundespezifische Hinweise:
Bewertung: Hund: rot, mehrere Blockschuttfelder, dort Verletzungsgefahr und Hund sollte trittsicher sein
Wasser:
• entlang der Forststraße immer wieder an kleinen Wasserfällen und Bächen
• an der Arlscharte, falls man einen Abstecher über Felsen zum kleinen Arlsee macht
• beim Aufstieg zum Gipfel keines
"Hotspots" für Hunde:
• Felsige Blockschuttfelder
• viele Murmeltiere, die lauthals mit Pfeifen auf sich aufmerksam machen
• Am Kamm waren bei unserem Besuch Schafe
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