Die Tour ist ideal, um erstmal die Gegend rund um Crone d'Idro am Idrosee (bei Brescia) zu erkunden: Es finden sich alte Kriegsstollen, zwei Gipfel auf einer Tour und ein wundersames Warnsschild ...
Diese Ruhe! Nur das leise Plätschern der flachen Wellen des Idrosees schwappt leise immer wieder in unsere Ohren, als wir die Halbtagestour vom Campingplatz Vantone Pineta am Ostufer des Idrosees starten. Nur ein paar Meter von hier die Straße Richtung Vesta marschieren, dann findet sich rechts der Einstieg zu dieser wunderschönen Wanderung - auf der wir übrigens keine Menschenseele getroffen haben!
Zunächst geht es einen Schotterweg an einem Bach entlang, dann zweigt etwa 100 Meter weiter rechts der Wanderweg Nummer 452 ab, Richtung "Cima Crench". Achtung: Die Wegweiser sind in dezentem Grau gehalten und so wirklich gut zu übersehen. Wir sind fast daran vorbei gelaufen, aber Aris Neugier hat uns dann doch den richtigen Weg gewiesen - der ist nämlich gleich rechts abgebogen und dem schmalen Waldpfad gefolgt.
Ziemlich steil geht hoch in den italienischen "Dschungel"
Steil, für den Anfang einer Wanderung sogar richtig steil, schraubt sich der Pfad in kleinen Serpentinen nach oben. Wir gewinnen schnell an Höhe, erhaschen immer wieder einen Blick auf den Campingplatz und später auf den See. Allmählich wird das Gelände angenehmer, der Weg nur noch halb so steil und der reine Bergwald mutet nun fast wie ein Dschungel an: Findlinge, mit Moos überwachsen, die stacheligen Hüllen von Kastanien, wild umher gefallene Bäume und Zweige, die dem natürlichen Verfall überlassen sind, säumen unseren Weg.
Schattig geht es nach oben, bis wir einen anderen Wanderweg kreuzen, aber den rot-weißen Markierungen gegenüber folgen und schließlich auf eine Schotterstraße treffen. Auf dieser Straße können wir nun bleiben, bis wir auf einen Pass kommen, oder links einen Wanderweg nehmen, der in einer Rechtskurve auch zu diesem Pass führt - wir fanden, das ist der schönere Weg.
Wundersames Warnschild und ein "Jägerstand" mit Sitzstangen?
Kurz vor dem Betreten des grünen Hügels an diesem Pass machte uns ein Warnschild stutzig: "Appostamento Fisso "CAPANNO" stand darauf, nicht mal der Google-Übersetzer fand eine sinnvolle Antwort.
Mitten am Hügel ist eine eingewachsene Hütte mit vielen Schießscharten zu sehen, rundherum Bäume, die mit so etwas wie Sitzsstangen verbunden sind, erregen unsere Aufmerksamkeit. Ob hier wohl Vögel angefüttert und dann erschossen werden?
Im Nachhinein stellte sich diese Vermutung tatsächlich als wahr heraus: Das Gebiet um den Idrosee war wohl früher aufgrund der durchziehenden Zugvögel ein Eldorado für Vogeljäger ... "Jetzt sind es nicht mehr so viele – nur noch 20 bis 30 Jäger gibt es im Ort", erzählte uns der Camingplatzbetreiber... Genauer wollten wir es dann gar nicht mehr wissen ...
Schnell schieben wir diese grausamen Gedanken beiseite - denn die Aussicht von hier oben ist sensationell: die umliegenden Berge und auch der Idrosee mit dem Ort Crone d'Idro sind wunderbar zu sehen.
Noch ein Gipfel gefällig? Auf vier Pfoten auf den Cima Crench
Da wir gerade mal warm gelaufen sind, beschließen wir, von hier weiter zum nahen Gipfel, dem Cima Crench (779 m) zu wandern. Man könnte von hier auch direkt nach Crone d'Idro absteigen, wer nicht trittsicher und schwindelfrei ist, sollte das auch tun, da der von uns gewählte Abstieg ziemlich steil und ausgewaschen ist.
Vor dem Abstieg geht es aber jetzt erst einmal auf den angekündigten Gipfel: wieder steil, einen ganz schmalen Pfad entlang, steigen wir vom Pass an der Bergflanke empor und gelangen oben an einen Aussichtspunkt, der mit einer schwingenden, großen "Plakette" des hiesigen Alpenvereins markiert wurde - ein Gipfelkreuz der anderen Art also ;-)
Über alte Kriegsstollen geht es hinab nach Crone
Nach dem Genießen der Aussicht geht es bergab, in einen alten Stollen aus Kriegszeiten hinein, wieder hinaus und über den sich windenden Weg bergauf und bergab weiter – bis wir plötzlich doch
noch zu unserem Gipfelkreuz kommen – laut Karte ist die Punta Pelata (632 m) erreicht.
Neben dem Gipfelkreuz endet ein Klettersteig, der vom Ort herauf führt. Wir lassen unseren Blick schweifen, gehen dann ein paar Meter auf der Aufstiegsstrecke zurück, um dann rechts sehr steil
nach unten abzusteigen. Bei diesem Abstieg gibt es zwei Stellen, an denen die Hunde über hohe, felsige Stufen springen müssen (Foto). Ansonsten ist der Weg sehr ausgewaschen und
wie gesagt: steil!
Es findet sich noch ein alter Kriegsstollen, wenn man an einer Gabelung dem Wegweiser rechts "Postazione seconda guerrera mondiale" folgt, bald darauf führt der Weg an einem Klettergebiet und dem Wegweiser zum Klettersteig vorbei.
Schließlich endet der Waldweg auf einer sehr schmalen Teerstraße im Wohngebiet, wo uns das erzürnte Bellen der einheimischen Hunde ankündigt...
Wir schlendern die wenig befahrene Straße bergab, halten uns dann rechts und gehen auf dem Fuß/Radweg zurück zu unserem Campingplatz.
Tipps für die Wanderung mit Hund: Idrosee Cima Crench
Allgemeine Hinweise:
Länge der Tour: ca 7 km
Höhenmeter: 500 Hm
Dauer (durchschnittlich): 3 h
Bewertung: Mensch: rot, Abstieg wie Aufstieg teils sehr steil und ausgewaschen, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit obligatorisch
Parkplatz: Wanderparkplatz Vantone, rechts gegenüber der Campingplätze, Nahe Azur Camping
Anfahrt: In Idro den Hinweisschildern zu den Campingplätzen in Vantone oder nach Vesta folgen, nach dem ersten Tunnel einen kleinen Hügel hinauf, dann gleich rechts
Einkehr: im Ort Crone (Idro)
Hundespezifische Hinweise:
Bewertung: Hund: blau, fast rot
Schattige Tour, nur am Gipfel und am Rückweg ab Ort sonnig
Wasser:
• nur am Anfang beim Bach am Aufstiegsbeginn
• nach dem Abstieg am See in Crone
"Hotspots" für Hunde:
• zwei Stellen mit hohen Sprüngen in sehr steilem Gelände
• teils absturzgefährdete Bereiche
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